Welche Familienregeln habt ihr?

Hallo zu nächtlicher Stunde 🙋🏻‍♀️

Wir hatten heute im Freundeskreis eine Diskussion über Familienregeln. Der Großteil unserer Freunde hat diese wohl sogar visualisiert irgendwo hängen, damit sie für alle Familienmitglieder zugänglich sind und vor allem, damit keiner sagen kann „das haben wir nie so besprochen“ 😂

Heute Abend gabs bei uns Diskussionen übers Essen und den Schulsport morgen.

Kind 1 (11 Jahre alt) kam heim und meinte, es habe keinen Hunger. Gut, ist halt so, wir haben unsere Kinder noch nie gezwungen zu essen. Geschwisterkind 2 (9 Jahre alt) hatte Hunger, also habe ich ein Brötchen geschmiert, bissl Gemüse dazu, fertig. Kind 1 ging dann an den Kühlschrank, schaute sich um und fragte „krieg ich Monte?“. Ehrlich gesagt finde ich es nicht gut, keine richtige Mahlzeit einnehmen zu wollen weil man angeblich keinen Hunger hat, dann aber ne Zuckerbombe essen zu wollen (ach, bevor jemand fragt, warum wir den Müll im Haus haben - Kind 2 ist im deutlichen Untergewicht und da brauch es manchmal eben richtige Kalorienbomben). Ich hab dann also nein gesagt und das auch begründet, darauf hin brach das Kind sofort in Tränen aus und schmiss die Kühlschranktür zu 🙄.
Das Kind hat dann also ziemlich lang geweint und irgendwann meinte es, Übelkeit zu verspüren und ich hab dann halt nachgegeben und es wurden zwei Monte verputzt (obwohl eigentlich nur einer vereinbart war). Nachdem einige Zeit vergangen war fragten beide Kinder nach einem Eis. Kind 2 hat super gegessen, aber ich kann ja nicht Kind 2 ein Eis erlauben und Kind 1 nicht, oder würdet ihr das tun? Wenn ich es beiden Kindern nicht erlaube „bestrafe“ ich Kind 2 - was im Hinblick auf das Untergewicht dann zukünftig wieder ewige Diskussionen bedeuten könnte und wir da echt schon Angst haben, sowas wieder durchmachen zu müssen.

Zweiter Diskussionsgrund war eine Entschuldigung für den Sportunterricht für morgen, welche Kind 1 haben wollte. Begründung war, dass es am vergangenen Tag Halsschmerzen hatte (ja, aber die waren weg 🤔 ) und Schmerzen im Fuß seit dem Sportunterricht am Dienstag. Komischerweise konnte das Kind aber am späten Nachmittag fröhlich im Garten rennen und „Pferde longieren“ spielen. Und nun? Ich will das Kind und seine Beschwerden ernst nehmen - das geht aber so nicht. Was würdet ihr tun??

Auf jeden Fall meinten unsere Freunde, dass solche Regeln wie bspw. „keine Süßigkeiten vor den Mahlzeiten und auch nicht als Ersatz für eine Hauptmahlzeit“ eben visualisiert in den Familienregeln stehen und somit ohne Diskussion auf diese verwiesen wird und das wohl gut klappt.

Wir haben zwar natürlich auch einige Regeln, aber irgendwie kanns halt schon mal sein, dass wir heute was erlauben was eben gestern verboten war oder eben auch die Entscheidungen zwischen Mama und Papa unterschiedlich sind - was eigentlich nicht sein darf, ich weiß.

Daher interessiert mich, welche Regeln es bei euch gibt, welche wirklich absolut indiskutabel sind und welche an gewisse Dinge geknüpft sind oder individuell entschieden werden und was ihr von der Visualisierung der Familienregeln haltet!?

2

Beide Punkte würden hier nicht großartig diskutiert werden, weil schon lange verinnerlicht und gelebt. Tochter ist 12, probiert es natürlich auch noch, aber sie weiß genau, was ich antworte.

Visualisierung gibt es hier bei uns, aber das hat einen anderen Hintergrund....das sind dann eher Ablauflisten für meine Tochter (12), die braucht sie.

Was würde denn bei euch eine Visualisierung bringen? Doch nicht viel, wenn selbst du dich nicht daran hältst und dich da so leicht um den Finger wickeln lässt, bei beiden Punkten. Ihr könnt die Wände komplett voll schreiben, es wird nichts ändern, wenn du nicht klar bist in deinen Aussagen. Es gibt Kinder, die mit Ausnahmen super zurecht kommen und andere eben nicht, das ist einfach so. Bei manchen reicht es auch, wenn eine Ausnahme klar als solche deklariert.

Die Visualisierung ist kein Ersatz für Erziehung. Und auch da sind die Menschen unterschiedlich, die einen brauchen Visualisierungen, die anderen können damit nichts anfangen.

Wem übel ist, der bekommt garantiert keinen Zuckerschrott (obwohl ich ihn echt nicht mal verpöne, im Gegenteil). Wer eine Show deswegen abzieht, erst recht nicht.
Eine Entschuldigung für den Sport hätte es im Vorfeld nicht gegeben, Kind hätte normal teilnehmen müssen, hätte aber abbrechen dürfen. Wenn Kind nach dem Sport über Schmerzen klagt, aber dann lustig durch den Garten hüpft...netter Versuch, aber nicht mit mir.
Auch Geschwister sollten als autarke Individuen betrachtet werden. Also ja, Kind 1 hätte an dem Tag kein Eis mehr bekommen, besonders nicht nach so einer albernen Dramatik und der Nichteinhaltung von klaren Absprachen.

Ich gehe ganz stark davon aus, das es bei den anderen mit der Visualisierung klappt, weil sie sich nicht so einwickeln lassen. Die zeigen da nur drauf und das Thema ist durch. Es geht nicht um "das haben wir so nie besprochen", es geht bei euch eher darum, das das Besprochene auch von den Erwachsenen durchgezogen wird. Das Kinder es auf alle möglichen Arten und Weisen probieren....joah, das gehört dazu, finde ich. Zumindest wenn sie noch jünger sind (so Kindergartenalter) und austesten, später probieren sie es auch noch, aber dann tragen sie ihre "Niederlage" doch irgendwie mit Würde....ist zumindest hier so.

1

Oh je. Also wir sind da sehr entspannt… denn wir sind nunmal eine Familie und keine Regierung mit ihren Untertanen die ein Gesetz an die wand genagelt bekommen.
Was gekauft wurde, wird auch gegessen. Wenn ich will, dass es nicht gegessen wird, kaufe ich es nicht. Alles andere ist rumgeeiere. Um essen wir hier auch nie ein Drama gemacht. Warum auch. Ich habe selbst oft mal keinen Hunger, habe aber manchmal Appetit auf was Salzes oder kaltes. Da erfüllt mich nun mal ein Brot nicht. Zumal ich wie gesagt keinen Hunger hab. Ich kann das also gut nachvollziehen von deinem Kind. Gerade nach Sport hat man manchmal Gelüste auf bestimmte Dinge, ohne Hunger zu haben. Also why not? Weil du es nicht gut findest, ist da irgendwie nicht die passende Antwort und ab einem gewissen Alter auch nicht mehr nachvollziehbar.
Essen hat hier generell keine besondere Rolle. Wir haben süßes mit freien Zugang und siehe da… es wird eben nicht alles gefuttert. Denn auch Kinder entdecken Vorlieben wenn man sie lässt.
Familienregeln sind für mich unausgesprochene Regeln die trotzdem jeder kennt. Und es sind nur 2-3. Alles andere würde ich als Gesetz bezeichnen und so will ich selber nicht in meinen 4 Wänden wohnen. Regel Nummer 1: ala Kant “ die goldene Regel” :-). Ich denke das ist die Regel, die einfach indiskutabel ist. Kleine Kinder müssen das natürlich vorgelebt bekommen … große wissen ganz schnell was gemeint ist.
Die anderen beiden sind variabel je nach alter.

Hier darf überings auch geflucht und gemeckert werden, wenn man sich dann auch wieder einfängt. Es ist schließlich ein geschützter Raum….wenn nicht hier, wo soll man /Kids sich denn sonst mal abreagieren?! Auch Jugendsprache ist hier nicht verboten, so wie in anderen Familien. Ich finde es ok, denn so muss sich hier niemand verstellen und ich habe das Gefühl gerade einem Teenie mehr Raum zu geben und sich nicht zu verschließen.

3

Hier schließe ich mich komplett an. So bin ich auch groß geworden, da mussten nirgends Regeln angeltafelt werden. Das finde ich auch irgendwie seltsam. Ich bin doch zu Hause in meiner Wohlfühlzone und nicht im Museum oder sonstwo, wo strikte Regeln herrschen. 😬

Mein Kind ist 2,5 Jahre und die Regeln hier sind sowas wie: es wird nicht an die Wand gemalt oder auf den Tisch geklettert, also Dinge die massiv Unordnung stiften oder gefährlich sind. Alles andere findet sich, indem wir Eltern das mit gutem Beispiel vorleben. 🤷

@TE: hast du dein Kind mal damit konfrontiert, dass es ja scheinbar keine Schmerzen hat. Warum möchte es nicht zum Sport? Machen die was blödes? Haben andere Kinder es vielleicht ausgelacht? Da würde ich ansetzen. Das erinnert mich nämlich an meine Mutter, die immer genau an dem Tag mit Sport Schmerzen oder Fieber bekam und nicht zur Schule "konnte". Sie war unsportlich und hatte ein paar Pfunde zuviel, sie hatte sich schlicht geschämt im Sportunterricht.

Bearbeitet von Pi.Ri
22

Genau so handhaben wir das auch 😊 klappt sehr gut und entspannt für alle!

Noch was zum Thema essen: man sollte niemals mit Essen bestrafen oder das überhaupt maßregeln. Kinder essen noch somatisch und sie sollten über ihren Körper selbst entscheiden dürfen. Auch wenn dann eine Zeit nur „Schrott“ reinkommt. Alles andere führt zu Machtkämpfen, die über essen oder eben nicht essen ausgetragen werden und damit oft zu Essstörungen.

Alles Gute 🍀

4

Unsere Regeln sind einfach:

Wir hauen nicht, wir beschimpfen uns nicht.

Das sind die wirklich wichtigen Regeln, über die wird nicht diskutiert.

Alles andere wird immer mal wieder angepasst.

Aber wenn jemand bei uns Hunger hat, dann gibt es nicht Süßes um den Hunger zu stillen, sondern ein Brot, oder einen Apfel oder eine Banane. Die Kinder haben aber beide eine Box mit Süßigkeiten, die wird Sonntag abends gefüllt und da dürfen sie essen wann sie wollen, aber wenn die leer ist, dann ist sie leer.

Also ja, wenn da Monte quasi in der Box wäre, dann dürfte das gegessen werden, auch wenn sie vorher nichts anderes gegessen haben. Weil satt macht das jetzt ja auch nicht.

Deine Kinder haben dich auf jeden Fall schon durchschaut und gut im Griff und wissen genau wie sie es machen müssen.

Einfach ein bisschen heulen, dann ist einem flau im Magen und schon futtert man dann 2! Monate und Mama macht nichts dagegen, weil sie ein schlechtes Gewissen hat.
Und dann weißt du nichtmal was du wegen dem Eis machen sollst. Kind 1 hat schon 2 !! Monate gefuttert und will noch ein Eis. Kind 2 hat normal gegessen und keine Süßigkeiten und will auch ein Eis.
Ja da hat Kind 1 dann eben Pech, weil hatte ja schon was Süßes und Kind 2 kann natürlich dann auch was Süßes essen.

Befreiung vom Sport. Auf keinen Fall. Wer im Garten rumspringen kann hat nix. Mein Sohn hat das auch einige Male versucht, als er merkte es fruchtet nicht, war er seitdem nie wieder krank, außer er hatte wirklich was. Dann ist das für mich auch ok. Er durfte auch schonmal einen Tag länger zu Hause bleiben, da hätte er eigentlich schon wieder in die Schule gehen können, aber ich habe ihm dann auch gesagt. OK, heute noch, aber ab morgen ist dann wieder Schule. Und dann war das auch am nächsten Tag kein Thema. Da das bei uns jetzt nicht oft vorkommt und er kaum fehlt, fand ich es ok, ihm einfach diesen einen Tag zur Erholung noch zu geben.
Das heißt auch nicht, dass ich die Befindlichkeiten meines KIndes nicht ernst nehme, aber wer im Garten rumspringt kann nichts an den Füßen haben. Das ist einfach so, wenn die so weh tun, dass man nicht am Sportunterricht teilnehmen kann, kann man auch keine Sport im Garten machen.

Bei meinen Kindern ist es super wichtig, in den Regeln konstant zu sein. Sonst würden die es genauso ständig versuchen wie deine Kinder. Also das heute hüh, morgen hott, das würde zu Chaos führen bei uns und ständigen Diskussionen. Die will ich aber nicht, also was ich sage gilt. Punkt.
Und dann können sie noch so heulen und toben, es bleibt wie es ist.

5

Hallo,

was im Kühlschrank ist darf gegessen werden. Dein großes Kind ist ja schon 11 - da braucht es meiner Ansicht nach nicht mehr diese ständigen Bevormundungen. Ich habe noch nie verstanden, was die Tüte Gummibärchen am späten Nachmittag gesünder macht als morgens zum Frühstück.
Es geht doch nur um die Menge und das habe ich natürlich sehr wohl.
Ich gebe aber auch zu, dass ich normale Esser habe - die essen die Gummibärchen und danach ganz normal ... Ich zwinge aber auch nicht zum normalen Essen. Wer nicht mag, muss nicht. Das gleicht sich sowieso über die Zeit aus. Wenn wir die Kinder machen lassen.

Dein Argument "Monte" wegen dem untergewichtigen Kind zu haben finde ich falsch. Isst dieses Kind zu wenig oder ist es einfach ein schlechter "Verwerter" - dann kannst du in mit Kalorien füttern - ändern tut sich daran nichts. Es gibt doch viele Menschen, die können alles in sich hineinstopfen und nehmen nicht zu und andere brauchen das "Monte" nur anzusehen ... also ich bspw. :-)

By the way, wir haben auch ungesunde Joghurts oder Monte oder Pudding im Kühlschrank ... Ich hätte dem großen Kind den "Monte" erlaubt und einfach darauf hingewiesen, dass das eine Süßigkeit ist. Mit 11 Jahren hat es ja schon in der Schule und von dir gelernt, wie Ernährung funktioniert.
Jetzt hast du es aber schon eskalieren lassen (Kind wurde übel - das finde ich allerdings für einen 11-jährigen nicht normal), dann hätte es bei mir ganz sicher keinen Monte mehr gegeben - mit der Erklärung, dass das bei Übelkeit ganz schlecht ist (aber eigentlich nur wegen dem Theater, den es abgezogen hat) ...

Die Sache mit dem Schulsport verstehe ich noch weniger, ehrlich gesagt. Mit Schmerzen im Fuß MUSS man sitzen und sich schonen (Fuß hochlegen, bandagieren etc.) oder direkt zum Arzt. Auf keinen Fall wäre es bei mir in den Garten gegangen. Es gibt auch keine Vorabentschuldigungen - das Kind ist 11 Jahre und kann das direkt mit dem Sportlehrer klären.

Ich habe das Gefühl, dass der Große dich durchschaut hat und mit Knopfaugen klimpert ...

Bei manchen Kindern müssen die Regeln klar bleiben. Ausnahmen führen nur dazu, die Regeln ständig zu testen. Da muss ich an unseren Hund denken. Sohnemann hat ihm einmal (obwohl ich es verboten habe) vom Tisch etwas abgegeben - da war er wohl so 1 Jahr alt. Jetzt ist der Hund 3,5 Jahre alt und sitzt seit 2,5 Jahren "Gewehr-bei-Fuß" neben ihm am Tisch und wartet darauf, dass er wieder was bekommt ... hat ja schließlich 1x funktioniert :-) Lieber wenige und klare Regeln. Natürlich muss man das eigene Regelwerk hin und wieder überprüfen, ob es noch altersangemessen ist.

Wir haben folgende Regeln im Umgang (ungeschrieben):

wir schreien nicht,
wir beleidigen uns nicht,
wir schlagen uns nicht,
wir versuchen uns gegenseitig ausreden zu lassen,

im Zusammenleben (ungeschrieben, wird halt mantramäßig wiederholt):

Mahlzeiten finden am Tisch in der Küche statt (Snacks natürlich nicht) - klappt super
Brotdosen nach der Schule direkt in die Spüle - klappt 2x die Woche
dreckige Klamotten direkt in die Wäsche - klappt gesammelt 1x die Woche
Rechtzeitiges Bescheid geben, wenn man nicht zum Mittagessen kommt (der Große)
Pünktlich, wie vereinbart, zuhause sein (abends) - klappt meistens
Anrufen bei Problemen - klappt immer

LG

6

Hi,

jeder wird doch Regeln haben, die alle Familienmitglieder kennen. Aber die alle aufzuschreiben und irgendwo hinzuhängen - auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Was sollte denn da drauf? Kann ja unendlich lang werden sowas. Im übrigen würde unser Kind sicher die eine Regel finden, die es gibt, die aber auf der Liste vergessen wurde :-)

"...Wir haben zwar natürlich auch einige Regeln, aber irgendwie kanns halt schon mal sein, dass wir heute was erlauben was eben gestern verboten war..." Wenn man nicht konsequent ist, bringt es auch nix, Regeln aufzuhängen.

Bei deinem Beispiel hätte bei mir Kind 1 keinen Monte bekommen. Wem übel ist, der kann trockenes Brot o.ä. haben, aber sicher keine Süßigkeiten. Ein Eis hätte Kind 1 auch nicht von mir bekommen, Kind 2 aber schon. Ja, da werden beide Kinder ungleich behandelt. Aber sie haben ja auch unterschiedlich gegessen.
Entschuldigung für den Sportunterricht: Nein. Wer im Garten rennen kann, kann das auch beim Sportunterricht. Wer Halsschmerzen hat, aber zur Schule gehen kann, kann auch Sport machen.

LG N.

9

"...Wir haben zwar natürlich auch einige Regeln, aber irgendwie kanns halt schon mal sein, dass wir heute was erlauben was eben gestern verboten war..." Wenn man nicht konsequent ist, bringt es auch nix, Regeln aufzuhängen.

Es gibt aber auch wirklich Situationen, die gestern anders sind als heute. Das hat nichts mit Konsequenz zu tun.

"Aber gestern durften wir ein Eis." Ja, gestern waren 30 Grad. Heute regnet es.
"Aber gestern durfte ich länger fernsehen." Ja, da hatten wir auch keinen Termin, zu dem wir mussten.
"Aber Papa krault immer noch 10 Minuten meinen Rücken." Ja, ich bin aber nicht Papa. Ich kraule halt nur 5.

11

Sehe ich etwas anders, denn in den von dir genannten Beispiele geht es ja nicht um Regeln in dem Sinne, sondern wie du es ja auch schreibst, um Situationen.

Oder ist die Regel "Eis nur bei Sonnenschein"? Hier gibt es auch bei Regen Eis, wenn wir gerade Lust drauf haben.
Eine Regel wäre: Zum Nachtisch kann derjenige ein Eis (oder sonst was süßes haben), der vernünftig gegessen hat.
Da kann ich dann nicht sagen, nein, ihr habt zwar toll gegessen, aber ein Eis gibt es nicht, weil es regnet.

Beim Fernsehen ist das ähnlich. Klar kann man nur fernsehen, wenn man keine Termine hat, also Zeit dafür. Aber wenn die Regel ist, in der Woche wird nachmittags nicht ferngesehen, kann ich das nicht ohne Grund trotzdem erlauben (Grund wäre hier: bei Krankheit). Oder wenn die Zeit eingeschränkt ist, diese plötzlich ändern und mal so mal so handhaben.

Grüsse N.

Bearbeitet von name123
weitere Kommentare laden
7

Meine Kinder sind 9,6,4

Regeln am Tisch: Niemand hat ein Handy in der Hand auch wir Eltern nicht (fängt gerade bei meiner großen 9 Jahre an nervig zu werden)

Regel Nachtisch: Gibt es bei uns nur noch Mittag weil wir abends warm essen und danach in Richtung Abendroutine gehen und durch diesen letzten Zucker die Kids einfach nicht zur Ruhe kommen), wer nicht richtig normal esst bekommt kein Nachtisch und es ist mir egal ob Kind 1 und 2 dann Kind 3 zuschauen während dieses Eis schleckt.

Regel "Ich lieg im Bett und mag doch nochmal essen" Wenn jemand am Tisch gut gegessen hat und dann doch noch feststellt bei der Gute Nacht Geschichte bissl Hunger ist noch da OK dann gibt es gern noch einen Apfel oder eine Banane aber wir fangen nicht nochmal von vorne mit Abendessen an. Für mich ist das ein Prozess zu lernen wieviel Essen brauche ich und auch zu lernen sitzen zu bleiben und sich nicht durch andere Dinge abzulenken.

Regel: Abends bleiben wir im Bett bzw Zimmer. Wir gehen alle 5 zur gleichen Zeit abends ins Bad und machen uns Bettfertig danach verteilen sich alle in die Zimmer und bekommen je nach Wunsch Geschichte, basteln zusammen oder ruhiges Spiel (mit jeweils einem Elternteil. Dann geht's für den kleinen ins Bett und die großen dürfen noch alleine in Ruhe im Zimmer sein und nur in ihrem Zimmer es wird nicht mehr zusammen Party im Zimmer gemacht.

Regel: Elektronik gibt's nur am WE bei uns. Ist ein Erfahrungswert bei uns es ging einfach nicht mit Hobbys Kiga Schule und dann noch elektronische Geräte es war einfach keine Zeit zum spielen.

Ansonsten natürlich die normalen gesellschaftlichen Regeln des Verhaltens.

8

Also dass man mal keinen Hunger hat, aber Appetit auf was Süßes, kann ich nachvollziehen.

Wenn man dann aber doch aus "Hunger" zwei Monte verputzt und danach noch Eis, DANN nein, dann wird erst was "Richtiges" gegessen. Was gesagt hätte ich auch deswegen, weil sowas wie Monte bei uns selten ist, was Besonderes. Wenn einer dann gleich zwei verputzt, der andere dann aber vielleicht keine mehr hat, schreite ich ein.

Natürlich kannst Du K2 trotzdem das Eis erlauben. K1 hatte dafür Monte. Dann haben beide was Süßes, und das ist ja dann wieder gerecht.

Bei uns ist es so, dass wir am Wochenende oft später frühstücken und dann abends warm essen. Wir Erwachsenen halten das ganz gut durch, die Kinder sind dafür aber noch zu klein. Was kleines Süßes zwischendurch ist okay, aber wenn sie anfangen hier und da und dort zu naschen, dann ist es für mich Zeit, beiden ein Brot/Brötchen/Müsli/Obst anzubieten. Dann haben sie nämlich eigentlich Hunger, und sie sollen sich nicht mit ungesunden Snacks bis abends irgendwie "über Wasser halten".

Bei der Sportbefreiung hätte ich das genauso begründet: Du konntest grad Pony spielen, dann wird es wohl gehen. Wenn es morgen beim Sport plötzlich doch weh tut, kannst Du es im Notfall der Lehrerin sagen. In 9 von 10 Fällen tut der Fuß am nächsten Tag im Unterricht nicht weh. Wir haben es hier manchmal mit Kopfweh oder Übelkeit, wenn man nur nicht zur Schule will. Wenn ich sehe, Kind ist nicht wirklich krank, sage ich: Probier erstmal, wenn es nicht geht, sag der Lehrerin Bescheid, dann hol ich Dich ab. Auch hier kam da noch nie ein Anruf ;-)

Unsere Familienregeln (danach fragtest Du ja) beschränken sich auf das Miteinander:
- Wir hören einander zu.
- Wir reden freundlich und respektvoll miteinander.
- Wir räumen unseren Kram weg, wenn wir ihn nicht benutzen. Auch Klamotten, die rumliegen.
- Wir helfen uns gegenseitig.
- Aufgaben, die alle betreffen, machen auch alle mit (zB Tisch decken - wenn ich darum bitte, dann es jemand macht, dann gibts bitte kein Gemaule, denn sonst mache ich Essen halt nur für mich)

... sowas halt.

Aber die hängen nciht sichtbar irgendwo aus. Das finde ich albern. Wir sind ja schließlich nciht beim Amt ;-) Und ein "familientaugliches" Verhalten sollte ja eigentlich selbstverständlich sein. Nichts, was man auf einem Plakat nachlesen müsste.

10

Wir haben keine Familienregen aufgeschrieben, aber bestimmte Dinge sind meinem Mann und mir wichtig und die gelten auch.

Zum Beispiel: Wir essen gemeinsam und dann sitzen auch alle am Tisch. Wir fangen gemeinsam an. Süßigkeiten ersetzen keine Hauptmahlzeit.
Alles Essen wird wenigstens probiert.
...

Manche Regeln sind indiskutabel, andere können auch mal angepasst werden.
Ich finde es auch wichtig, dass manche Regeln immer gelten - das ist auch eine Form von Verlässlichkeit. Wie soll mein Kind verstehen, wenn es heute nach einem Bissen aufstehen darf und morgen sitzen bleiben soll, bis alle aufgegessen haben, wenn das Setting das Gleiche ist?
Wir halten es aber zum Beispiel auch so, dass manche Regeln bei uns Eltern gelten, aber die Großeltern sie nicht einhalten müssen (zum Beispiel Zwischensnacks).

Visualisieren kann je nach Charakter bestimmt helfen, aber sowohl mein Mann als auch ich kennen es, dass es bestimmte Regeln gibt, die einfach gelten. Und das hat auch ohne Visualisierung funktioniert.

In Bezug auf deine Situation:

Diskussion 1: Monte
Ganz ehrlich: ein süßer Pudding ist kein Übelkeitsessen. Wenn dem Kind übel ist, dann gibt es Zwieback (ohne Schokolade), Salzstangen, Suppe, Laugengebäck o. ä. aber keinen Süßkram.
Ob es dann ein Eis gäbe, käme für mich darauf an, wie viel Zeit vergangen ist. Im Zweifel würde ich sagen: Du kannst später eins haben, wenn es dir besser geht.
Meine Schwiegereltern haben das in Bezug auf Nachtisch auch immer so gemacht: Wenn jemand nicht aufgegessen hat, dann gab es keinen Nachtisch (wer satt ist, ist satt). Allerdings wurde der dann immer aufgehoben und konnte später gegessen werden.
Finde ich eine gute Lösung

Diskussion 2: Sport
Wer zu Hause toben kann, ist fit genug für den Sportunterricht. Da gäbe es für mich keine Diskussion.

14

Naja, wann was gegessen wird oder wann eine Entschuldigung geschrieben wird, sehe ich nicht als Teil irgendwelcher Regeln.

Zum Essen: Wenn dein Sohn ansonsten unproblematisch ist beim Essen, soll er ruhig einmal nur Pudding zu Abend essen. Noch ein Eis danach hätte es für ihn aber nicht gegeben. Und da MUSST du nein sagen können. Mit 11 ist er noch nicht in der Pubertät, da muss er bereits gelernt haben, dass du die Regeln aufstellst und nicht er. Wenn er denkt, dass er mit allem durchkommt, werdet ihr es als Familie bald schwer haben.

Wenn er sich Zuhause ohne Schmerzen bewegen kann, wird er das auch im Sportunterricht können.

Regeln "visualisieren" wir auch nicht. Es wird drüber gesprochen, was genug sein sollte.