Traurig... Gedanken und Gefühle nach längerem unerfülltem KiWu

Hallo liebe Community

Ich habe hier schon einige Male reingeschrieben und mehrheitlich ging es mir immer darum, mich einfach mitteilen und austauschen zu können weil das bei mir im realen Leben einfach schwierig ist.
Im Moment bin ich gerade wieder an dem Punkt, wo ich Bedarf habe, meine Gefühle und Gedanken zu teilen. Könnte ein etwas längerer Text werden, daher vorab schonmal danke an alle, die bis zum Ende lesen.

Kurze knappe Info zu uns:
aktiver KiWu seit August 2021, ÜZ 8 (März 2022) erster positiver Test, leider Abgang in der 5. Ssw.
ÜZ 11 (Juni 2022) zweiter positiver Test, biochemische Ss.
KiWu Klinik Seit August 2022, bei mir sehr guter AMH Wert, Blutwerte gut, keine Auffälligkeiten. Eileiter durchlässig.
Bei meinem Mann wurde ein eingeschränktes Spermiogramm festgestellt, Teratozoospermie. Uns wurde zu IUI geraten, aber auch zur IVF weil bessere Chancen. Dumm nur, dass man in der CH Selbstzahler ist und nur 3 IUI von der KK übernommen werden...

1. IUI Februar 2023 - negativ
2. IUI April 2023 - negativ
3. IUI November 2023 - negativ

Habe mir jetzt im April mal alle Unterlagen geben lassen. Mittlerweile ist bei meinem Mann neben der Teratozoospermie auch eine Asthenozoospermie diagnostiziert worden.
Mein Mann hat Epilepsie und nimmt dagegen seit Jahren Medikamente. Ob es daran liegen könnte wissen wir nicht.

Ich weiss nur, dass ich langsam nicht mehr kann. Seit fast zwei Jahren bin ich nie wieder nur annähernd schwanger geworden. Ich habe mit wenigen Aussnahmen nie Tests gemacht, war auch nicht nötig weil die Periode jeden Monat mal etwas früher, mal etwas später kommt und ich immer gesagt habe, dass ich erst teste, wenn ich wirklich drüber sein sollte. Aber dazu kommt es nie.
Wir haben wirklich seit Beginn unserer Reise praktisch jeden Zyklus genutzt, und es passiert, bis auf die beiden Fehlschläge, einfach gar nichts! Ich habe so eine Wut auf meinen Körper, obwohl ich mir sicher bin, dass das Problem bei meinem Mann liegt. Dass er nach allem was bisher passiert ist immer noch so tiefenentspannt ist, macht es für mich nicht besser. Seine Zuversicht kann ich nicht mehr teilen, und mich nervt es, dass mein Herz jeden Monat bricht und er mir dann nur sagt: wir bleiben dran, das kommt schon alles gut! Er kann mich mittlerweile kaum noch auffangen, ist überfordert mit meiner Trauer.

Wir renovieren derzeit ein Haus, in das wir im Sommer umziehen werden. Das ist für ihn eine gute Ablenkung und auch ich kann mich, nach anfängigem Zögern, langsam auch etwas darauf freuen. Doch würde ich das Geld, dass wir darin investieren, eigentlich viel lieber für eine künstliche Befruchtung brauchen.
Nachdem mein letzter Zyklus statt der gewohnten 26/27 Tage dieses Mal 30 Tage lang war und ich so gehofft hatte, es hätte endlich spontan wieder geklappt, habe ich ihm gesagt, dass ich es vorläufig nicht mehr probieren möchte. Ich kapituliere vor der Natur und will den Gedanken, dass es auf natürlichem Weg bei uns je klappen wird, aufgeben. Ich möchte nicht mehr Hoffen müssen, möchte einfach nur leben, denn das, was ich seit fast 3 Jahren durchmache, ist kein leben. Das ist überleben. Sich jeden Monat neu aufraffen, von der Hoffnung getragen werden, es könnte ja endlich geklappt haben, und dann wieder in ein Loch fallen wenn die Blutung kommt, das möchte ich so nicht mehr.

Ich habe mir sogar überlegt, wieder hormonell zu verhüten. Das wäre für mich die konsequenteste Weise, loszulassen. Aber ich weiss auch, dass der Wunsch dadurch auch nicht weg gehen wird.
Mein Mann möchte es natürlich weiterhin probieren, er will es irgendwie nicht einsehen, dass wenn wir weiter so machen wie bisher, ich vermutlich noch in 10 Jahren nicht schwanger sein werde.

Wo wir uns allerdings einig sind, ist dass wenn die Sache mit dem Haus abgeschlossen ist und wir das Geld haben, nächstes Jahr eine ICSI versuchen wollen. Auch bin ich jetzt von meiner FA für eine Zweitmeinung in eine andere KiWu Klinik überwiesen worden, vielleicht wird da ja mal etwas genauer hingeschaut.
Denn die aktuelle Klinik haltet so wie es aussieht nicht sehr viel von weiterer Diagnostik, so lange man keine IVF oder ICSI versucht hat.
Im Moment ist es so, als würde ich an einer Bahnschranke stehen, die nie aufgeht. Und das ist wirklich mehr als frustrierend, wie viele von euch bestimmt wissen.
Mir ist klar, dass man auch bei einer ICSI keine 100 prozentige Chance auf Erfolg hat, aber das würde mir auf jedenfall mehr Hoffnung machen als ewig auf etwas zu warten, was einfach nicht passiert.

Ich danke nochmal allen, die bis hierhin gelesen haben und wünsche euch einen schönen Feiertag! ☀️

Bearbeitet von michii90
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Hey Michi,

Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte. Fühl dich gedrückt! Ich kann sie zwar nicht 100% nachfühlen, da ich mit einer Frau verheiratet bin und von Anfang an klar war, dass wir biologisch keine Kinder zeugen können, aber auch wir beide als junge und scheinbar gesunde Frauen haben 3 Jahre Kinderwunschbehandlung hinter uns, bis wir jetzt in der 13. SSW schwanger sind.

Ich kann mir vorstellen, dass diese monatliche Hoffnung, die jedes Mal enttäuscht wird, sehr schwer aushaltbar ist, wenn ich an unsere 13 negativen Versuche denke. Es ist vermutlich eine gute Idee es nicht mehr weiter ‚aktiv‘ zu probieren und stattdessen den Fokus auf die Kinderwunschklinik zu legen. Mit seiner Diagnose ist eine SS auf natürlichem Weg nicht ausgeschlossen, aber doch sehr unwahrscheinlich. Vermutlich kommt ihr da um eine ICSI nicht drum herum. Ich weiß nicht alt du bist, aber mit zunehmendem Alter kommt ja dann auch deine Eizellqualität als Faktor hinzu (die könnte ja auch jetzt schon ein Problem sein, das man nicht kennt, das sieht man erst im Labor), dementsprechend würde ich nicht mehr allzu lange warten. Die selbstzahler Situation ist unangenehm, das verstehe ich. Wir haben in 3 Jahren und 14 versuchen insgesamt an die 40.000€ als Selbstzahlerinnen ausgegeben. Wir haben alles gespart was ging und das meiste in den KiWu investiert. Das tut weh, aber die Erfüllung unseres Wunsches war es uns wert. Ich würde dir raten nochmal mit deinem Mann ins Gespräch zu gehen und ihm deine Gefühle zum Thema Haus und KiWu mitzuteilen. Auch die Dringlichkeit und das Ausmaß deines Wunsches und deiner Gefühle. Da sowieso alles eine Weile dauert bis es starten kann (Medikamente bestellen, Untersuchungen,…) ist es vllt gar nicht verkehrt, wenn ihr bald schon in der Klinik einen Termin ausmacht.

Ich hoffe ihr findet eine gemeinsame Lösung und hoffe auch es klappt dann schnell bei euch. Auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt möchte ich etwas Mut machen: ihr steht noch am Anfang der technischen Methoden. Nach ICSI könnte auch Samenspende am Ende noch eine Option werden, die in frage käme. Ich würde da vorsichtig optimistisch dran gehen und noch nicht aufgeben!

LG 🍀

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Hab vielen Dank für deine Antwort.

Ja das habe ich vergessen zu erwähnen, wir sind 34 und 33 Jahre alt. Der Plan wäre, eine künstliche Befruchtung zu machen wenn wir beide 35 sind. Ich habe langsam auch das Gefühl nicht mehr viel Zeit zu haben und würde am liebsten schon morgen mit der Behandlung starten, aber es liegt einfach finanziell nicht drin.
Ich denke im Moment ist es auch das beste sich auf das Haus zu fokussieren und danach wenn alles erledigt ist den Schritt richtung KüBe zu gehen. Mein Mann ist derzeit auch sehr gestresst wegen der ganzen Haussache, und ich bin psychisch labil. Da macht es eh keinen Sinn, sich jetzt noch mehr Ballast aufzuhalsen.

Ausland sowie Samen oder Eizellenspende kommt aktuell nicht infrage. Mein Mann kann sich Adoption noch vorstellen, aber ich möchte ein leibliches Kind.

Ich habe deine Geschichte übrigens teilweise mitbekommen. Schön, dass es bei euch am Ende geklappt und sich der Weg gelohnt hat 🙏

Bearbeitet von michii90
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Alles klar,

Ich wünsche euch auf alle Fälle gutes durchhalten :) ! Und dann ganz viel Erfolg wenn’s los geht!

Samenspende dürfte übrigens auch in der Schweiz erlaubt sein, nur für Eizellspende muss man ins nähere Ausland :) wir haben natürlich auch eine samenspende genutzt, das geht in fast jedem Land. Wäre vllt ein guter Kompromiss zur Adoption. Dein genetisch eigenes Kind ist es ja dann und trotzdem das Kind deines Mannes, wenn auch nicht genetisch :) aber bis dahin könnt ihr ja erstmal ICSI machen.

Ich drücke die Daumen! 🍀

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Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie niederschmetternd jeder negative Versuch ist. Ich empfand vor allem die Zeit vor der Kiwu Klinik als sehr belastend, da man sich so allein und hilflos gefühlt hat. Als unsere Diagnose dann endlich da war und wir wussten, dass es wegen meiner Endo und verschlossener Eileiter nicht auf natürlichem Weg klappen kann, war das eine riesen Erleichterung für uns. Endlich konnte uns mittels IVF geholfen werden, unseren größten Wunsch zu erfüllen. Dass es aber auch mit einer IVF nicht erstmal nicht klappt, damit rechneten wir nicht. Wir haben insgesamt 7 IVFs und 2 Kryos gebraucht. Ich war am Boden zerstört, da ich immer älter wurde (mittlerweile 37) und wir einfach nicht mehr wussten, was man denn noch tun könnte. Es gab einfach nichts mehr. Und trotzdem sind wir dran geblieben. Wir haben uns immer wieder aufgerappelt und mein Mann war noch immer davon überzeugt, dass es klappen wird, obwohl es noch nie zuvor eine Einnistung gab. Doch dann war der 9. TF positiv und in einigen Wochen sind wir endlich zu dritt.
Was ich dir damit eigentlich nur sagen will. Es ist echt einfach eine sch*** Zeit, das brauch man nicht schön reden und es hinterlässt auch echt tiefe Narben auf der Seele, aber gebt nicht auf! Nehmt euch vielleicht den Druck, dass es auf natürlichem Weg klappen muss. Konzentriert euch jetzt auf euer Haus und startet dann mit einer ICSI, sobald ihr das Geld dafür gespart habt. Damit habt ihr, denke ich, echt gute Chancen. Ich wünsche Euch viel Kraft und ganz viel Glück für euren Weg. ✊🏼

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Danke für deine Antwort.

Das klingt auch echt nach einem steinigen Weg bei euch. Wie schön, dass es sich aber ausgezahlt hat.
Manchmal glaube ich, dass ich es psychisch nicht packen werde wenn es auf künstlichem Weg auch nichts wird. Ich finde es immer wieder erstaunlich, welchen Durchhaltewillen da andere haben. Ich selber traue mir das irgendwie nicht zu, leider. Ich habe schon die negativen IUIs nur schwer verkraften können, weil ich Anfangs so optimistisch war, dass wir dadurch ans Ziel kommen.
Als dann die drei Versuche durch waren und ich schon völlig niedergeschmettert war, weil ich nicht wusste wie es nun weiter geht, erfuhr ich von der Ss meiner Schwägerin.
Man fühlt sich so hilflos und verlassen von jeglichem Glück, wenn man es immer nur bei den anderen sehen, nie aber bei sich selbst erleben darf. Und wenn eben diese Personen dann auch noch gefühlt so leicht an ihr Ziel kommen, will man es irgendwie nicht wahrhaben, dass man jetzt auch noch so viel Geld für etwas ausgeben muss, was anderen einfach so passiert. Mittlerweile weiss auch niemand mehr so richtig, wie sie mit mir umgehen sollen. Alle denken wohl es sei das Beste einfach nichts zu sagen weil sie Angst haben mich zu triggern, dabei fühle ich mich dadurch noch einsamer.
Sorry, jetzt bin ich wieder etwas abgeschweift. Aber ja du hast recht, es ist wirklich eine absolute sch**** Zeit, eine Lebenskrise. Wünsche ich echt niemandem.

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Was ich noch anfügen wollte: ich fände es schon hilfreich, wenn bei uns zumindest mal ein Grund gefunden werden würde warum es nicht klappt. Wie du sagst, man fühlt sich so allein und hilflos.
Aber die Klinik kann es sich halt irgendwie auch nicht erklären, die Spermiogramme vor den IUIs waren laut den Ärzten immer gut. Ich habe auch super auf die Stimu reagiert, hatte immer zwischen 2 und 3 reife Eizellen.
Umso frustrierender natürlich, wenn man immer nur hört es passt alles, und trotzdem nichts passiert...

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Hi. Ich kann deinen Text so nachfühlen. Wobei ich es bei mir als jammern auf hohem Niveau sehe, da ich ein Kind habe für das ist unendlich dankbar bin. Dennoch ist es belastend wenn weiterhin ein großer Wunsch besteht. Ich hatte jetzt eine Psychosoziale Beratung mit meinem Mann zusammen. Aufgrund dem Thema Samenspende. Da ist das Pflicht. Und es wurden wirklich alle belastenden Themen angesprochen, unsere Paarbeziehung usw usw. Wirklich, diese eine Stunde hat mir viel gebracht. Man kann diese unabhängig buchen. Kostete uns jetzt 99€. Ich bin mir nicht sicher ob einem so etwas von der Krankenkasse auch zusteht als Hilfe zum Kinderwunsch. Da müsste man sich informieren. Vlt hilft es dir dich mit einer Fachperson zu unterhalten die auch all diese Themen kennt. Hab es vorher auch nicht geglaubt ;-)

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Uns wurde bei einem etwas eingeschränkten Spermiogramm gleich eine ICSI empfohlen. Erst hieß es wir können zwischen IUI oder ICSI wählen, die Chancen bei der IUI seien aber sehr gering. Daher wären uns da maximal drei Versuche vor der ersten ICSI empfohlen worden. Da aber zusätzlich meine Eileiter Probleme machen, lief es gleich auf die ICSI raus. Wir sind gerade mitten in der ersten und schon gespannt, was die noch so zu Tage befördert.

An eurer Stelle würde ich daher auch zu einer ICSI tendieren. Alles Gute!

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Hallo Liebe Michi,

ich schreibe dir, weil ich auch 33 Jahre alt bin und möchte dir von unserem Weg erzählen.
Seit Juni/Juli 2022 haben mein Mann und ich versucht schwanger zu werden. Die Pille habe ich bereits 1 Jahr vorher abgesetzt und seit absetzen regelmäßige Zyklen von 26/27 Tagen gehabt.
das Erste halbe Jahr haben wir einfach nach Lust und Laune versucht, danach habe ich Ovus gemacht und Temperatur gemessen. Nach ca. 10/11 ÜZ ging ich zu meiner GYN und wir haben die ersten Tests (Zyklusmonitoring, Eisprünge waren vorhanden + Hormonstatus) gemacht. Mein Mann hat gleichzeitig ein Spermiogramm abgegeben - welches auch gut war. Bei mir war nur das Prolaktin etwas erhöht, also habe ich 6-8 Wochen Tabletten genommen und als sich mein Wert eingependelt hatte haben wir nochmals 3 Monate versucht. Im Herbst 2023 sind wir dann zum Erstgespräch in die KIWU-Klinik und gleichzeitig habe ich noch bei meiner GYN eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung (alles frei) gemacht und den AMH-Wert bestimmen lassen. auch dieser war im Normbereich. die KIWU wollte gleich auf IVF/ICSI gehen, das ging uns allerdings zu schnell.
Wir haben dann mit der GYN noch 4 Zyklen mit leichter Stimulation (Clomifen, Ovitrelle) und ES auslösen - also GVNP gemacht. Wieder nichts.
das ganze war so frustrierend, dass wir dieses Jahr im Februar wieder in die KIWU-Klinik gegangen sind. die IUI haben wir ausgelassen, da die Ärzte meinten mit dem Normalen Spermiogramm ist die Chance hier nicht höher als bei GVNP. Wir mussten dann einen Zyklus wegen einer Zyste pausieren und haben dann im März mit IVF gestartet. Was soll ich sagen? mein 24.ÜZ - 9 reife Eizellen wurden entnommen, 8 davon befruchtet und 4 Blastozysten. mit der einen Blasto bin ich heute bei 9+3SSW schwanger und bereue nicht, dass wir in die KIWU-Klinik gegangen sind.
der KIWU-Arzt meinte bei Entlassung noch: was war jetzt der genaue Grund dass wir davor nicht schwanger wurden? das konnte uns bisher keiner beantworten...
Natürlich klappt es nicht bei jeden wie bei uns im 1. Versuch, aber wir wussten zumindest dass sich die EZ befruchten lassen und weiterentwickeln...
ich verstehe genau wie es dir mental geht. dieses ständige negativ - nicht schwanger - alle anderen werden sofort schwanger - ist frustrierend. ich habe so viele Tränen vergossen und mir so einen Druck gemacht - wieso werden wir nicht schwanger wenn doch alles passt? warum werden alle anderen sofort schwanger? usw.
ich möchte dir raten - sprich nochmal mit deinem Partner, ob ihr vielleicht doch schon früher den Gang in die KIWU wagt, denn biologisch werden unsere Eizellen mit jedem Jahr älter und die Fehlgeburtenrate steigt. Gibt es in der Schweiz keinen Fonds oder Unterstützung von der Krankenkasse für künstliche Befruchtung?
hier in Österreich werden von einem Fonds ca. 2/3 der Kosten bezahlt - der Rest ist eine Selbstzahlerleistung. Evtl. wenn Ihr Grenznah wohnt könnt Ihr die Behandlung in AT oder DE etwas günstiger bekommen?
Mir hat der Gang in die KIWU-Klinik auf jeden Fall einiges an Druck genommen, weil ich immer den Gedanken hatte - jetzt weiß ich zumindest ob meine EZ und die Spermien zusammenfinden oder nicht - ansonsten hätten wir weitere Diagnostik machen können. Das hat schon einiges an Druck genommen und ich wurde entspannter...

ich wünsche dir alles Gute!

Bearbeitet von Bergfex90
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Ich danke dir vielmals für deine Antwort und das teilen deiner Geschichte. Sie macht mir auf jedenfall Mut.
Auch uns kam es alles etwas überstürzt vor, als die Klinik uns nach so kurzer Zeit schon zur IVF riet. Zum damaligen Zeitpunkt konnten wir uns das noch überhaupt nicht vorstellen, besonders mein Mann nicht.
Bei der ersten IUI hatte ich zu gut auf die Stimu angesprochen und viel zu viele Eizellen. Die Klinik gab uns die Option, kurzftistig von der IUI auf IVF umzusteigen, wir hätten dann die IVF zum halben Preis bekommen, aber wir wollten trotzdem die IUI, die dann ja negativ ausfiel.
Heute würde ich keine IUI mehr machen, aber damals war ich so optimistisch und dachte, es würde damit klappen. Lieber hätte ich die IVF gemacht, wer weiss wo wir jetzt wären...

Soviel ich weiss wird in der Schweiz leider wirklich gar nichts von der KK bezahlt was künstliche Befruchtung angeht. Eben nur drei Inseminationen, pro Schwangerschaft. Das heisst, 3 Versuche beim ersten Kind und dann erst wieder 3 Versuche bei einem zweiten Kind.
Deutschland wäre durchaus eine Option, wohnen im Grenzgebiet. Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll das ganze früher anzugehen, wie du sagst der Faktor mit dem Alter spielt ja auch eine wichtige Rolle...🥲

Lg

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Oje, dass ist wirklich schade, dass es bei euch in der Schweiz keine Unterstützung von den Kassen bekommt. Ich glaube wenn wir die IUI auch bezahlt bekommen hätten hätten wir es vielleicht sogar auch noch versucht, aber da die Chance auf eine Schwangerschaft bei IVF/ICSI höher war haben wir gleich diesen Weg gewählt.
Ich denke jeder hat irgendwann den Punkt erreicht an dem man aufgeben möchte, bzw. Auf den nächsten "größeren" Schritt wechselt - hört auf euer Gefühl und dann wisst ihr, wann es Zeit ist weiterzumachen. Aber wie schon einige geschrieben haben, die KIWU hat noch so viel mehr möglichkeiten und bei euch wäre DE ja vielleicht wirklich die günstigere Option. 😄
Alles gute und auch ihr werdet euer baby bekommen!

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Hallo du

Eigentlich bin ich hier schon länger nicht mehr aktiv aber ich muss dir kurz antworten.
Ich kann deine Worte so sehr nachempfinden...

Unser Weg war auch sehr steinig. Ich habe vieeeeel unendlich vieeeel geweint, geflucht, und war neidisch auf andere Frauen...

Spoiler. Ich habe mittlerweile eine 2 Jährige wundervolle Tochter...
Wir haben ganze 5 Jahre gebraucht ..
Ich kann dir gar nicht aufzählen wie oft ich verzweifelt war. Habe hier Postings gemacht über meine Trauer... genauso wie du...
Aber soll ich dir eins sagen ???
Gib niemals auf 😉 ihr habt noch so viel vor euch... Und auch wenn du es jetzt nicht glauben kannst.
Du wirst Mama sein..Es wird bestimmt klappen.
Glaub daran.

LG ilvy

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Vielen vielen Dank für deine liebe Nachricht 🙏 Ich hoffe einfach so sehr, dass es mir eines Tages wie dir gehen wird und ich auf diese Zeit zurückblicke und mir sage: der Weg war sch**** hart, aber er hat sich gelohnt! 🥹

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Liebe Michii,

ich möchte dir auch antworten, weil mich deine Geschichte sehr berührt und mich in gewisser Weise sehr an unsere Anfänge erinnert. Inzwischen sind wir Eltern, in meinem Kopf sind aber Fragen geblieben und die Erfahrung würde ich dir daher gerne weitergeben. Fühl dich auf jeden Fall erst einmal gedrückt.

Vielleicht kurz zu uns:
Wir waren beide noch im Studium, als mein Mann seine Diagnose erhielt. Azoospermie. Das war ziemlich vernichtend, aber Glück im Unglück, denn es war ein „Zufallsbefund“ und so dachten wir, dass wir wenigstens Zeit hätten. Die Diagnose machte uns zu Selbstzahlern, was im Vollzeitstudium kein Spaß ist. Es vergingen insgesamt 6 Jahre in der KiWu und kostete in etwa nen schicken Sportwagen. Wir haben sechs Jahre viel gearbeitet, viel verzichtet und nebenbei an mir rumoptimiert und diagnostiziert. Das Ende vom Lied ist: ich habe keine Diagnose, warum es nicht klappte. Am Ende haben wir uns für Adoptionen qualifiziert und einen letzten Versuch gewagt. Das soll jetzt kein Mimimi bei mir werden, aber nach sechs Jahren (25 - 31) habe ich eben einige Erfahrungen.

Wenn für euch Adoption in Frage kommt, dann bewerbt euch direkt. In Deutschland wartet ein Paar in der Regel mindestens 5 Jahre, wenn es überhaupt die Chance bekommt und dann seid ihr möglicherweise schon an der Altersgrenze. Nein sagen, geht immer noch, wenn es bei euch klappt.

Bei mir ist am Ende die Frage geblieben, was wäre wenn, wir am Anfang nicht die günstigsten IUI hätten machen müssen aufgrund unseres Budgets sondern direkt ICSI oder IVF, ob der Leidensweg aufgrund meines Alters dann kürzer gewesen wäre. Wir hätten es niemals finanziell hinbekommen, aber die Frage existiert in meinem Kopf. Deshalb würde ich dir raten, dass du in Gespräch mit deinem Partner noch einmal eure Möglichenkeiten auslotet, vielleicht wenigstens einen Versuch zu wagen. Für deinen Seelenfrieden.

Uns zu guter letzt, das Aufstehen und seinen Weg weitergehen. Das ist immer sehr hart sind es gibt keinen pauschalen Tipp für Trauer. Vielleicht hilft es dir aber doch einen Menschen in deinem Umfeld ins Vertrauen zu ziehen und manchmal wundert man sich, wie lieb man aufgefangen wird. Und sind wir mal ehrlich wahre Freunde und die Familie sind ja auch nicht blöd. Weiterhin hat es mir geholfen kleine Inseln der Zufriedenheit für mich zu schaffen aber zur Periode auch zu akzeptieren, dass sich das Loch auftut. Die Hormone tun dann noch ihr übriges. Den Vergleich mit der Bahnschranke finde ich übrigens total passend. Ich habe mich immer ein bisschen wie beim Marathon gefühlt. Alle anderen dürfen loslaufen und ich bleibe an der Startlinie zurück und verpasse den nächsten und den nächsten Start.

Ich wünsche dir, dass sich dein Wunsch bald erfüllt und dein Weg ein kurzer sein wird zur Schwangerschaft. 🍀 Alles Gute

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Auch dir vielen vielen Dank für deine liebe Nachricht und fürs teilen deiner Erfahrungen 🫶🏻 Ich finde es immer sehr schön, wie man hier Zuspruch bekommt und einem Mut gemacht wird.

Schade ist es im realen Leben nicht auch so, da wird meiner Erfahrung nach oft lieber geschwiegen, oder wenig hilfreiche verletztende Ratschläge gemacht. Ist aber auch logisch, wenn man gefühlt die einzige im Umfeld ist, die da durch muss...

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❤️

Mit dem Umfeld hast du leider Recht. Oft kann sich da aber auch keiner ernsthaft einfühlen und manchmal musste ich mir auch eingestehen, hätte ich es mir selbst auch nicht recht machen können. 🙈 Es ist einfach ein schwerer Weg.

Übrigens hat mir geholfen offen damit umzugehen, das bewahrt vor einigen Kommentaren, und „gut gemeinte“ RatSCHLÄGEN habe ich beim Namen genannt. Allerdings kommt irgendwann eben die Frage, was man denn erwartet und das sollte man vielleicht selbst ansprechen. 🙈😉

Alles nicht so einfach. 🤷🏻‍♀️🙈😉

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Hallo michii,

Aufgrund der Diagnose deines Mannes würde ich euch zu ICSI, entweder mit vorheriger Selektion der Spermien (IMSI, Zymotkammer) oder nachträglicher, genetischer Selektion der Blastos (PID, PGT-A) raten.
In Tschechien kann man das relativ günstig machen lassen.
Viel Erfolg und Kraft!

Lg, babyelf (33+3 🩵) mit 👧🏻🧑🏻 an der Hand und ⭐⭐⭐👼🏻⭐⭐⭐ im Herzen