Lernen

Hand aufs Herz: Lernen eure 13 jährigen Kids selbstständig oder müsst ihr da auch immer mal wieder ein Auge drauf werfen? Ich frage deshalb, weil ich bei meinem Sohn das Gefühl habe, dass ich das aktuell wieder muss und das nervt mich extrem. Als wäre das Gehirn eine „Matschbirne!“ Ich weiß, dass die Pubertät einiges mit sich bringt, aber wenn man unbedingt auf einem Gymnasium sein möchte, wird das auf Dauer schwierig.
Ich bin um jede Antwort, Tipp… dankbar. 🙏🏻

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Wir erinnern immer mal wieder, aber im Großen und Ganzen klappt das. Wenn auch nicht immer die besten Noten dabei herauskommen.

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Als unsere 12/13 war, war Lockdown und ewig langes Homeschooling - weil der LK die Zahlen nicht runter bekam.

Von daher blieb ihr keine Wahl als zu lernen, da täglich VK waren und die täglichen Haus -Aufgaben immer abends zum Lehrer geschickt werden mussten.
Referate wurden per VK gehalten etc.

Allerdings haben wir zu Beginn vom Gym - in der 5- mit ihr zusammen einen Plan geschrieben, was sie wann machen muss und wie sie geschickt die HA macht, wenn sie noch Hobbys hat etc. Das haben wir vom Sommer bis zum Herbst gemacht, damit sie ein Zeitgefühl bekommt wofür sie wie lange braucht und wie man auf einmal 11 Fächer " lernt" statt vorher 3...

Nachdem Lockdown haben wir das dann nochmal aufgegriffen, weil der Plan im Lockdown natürlich nicht so lief wie vorher..

Seitdem läuft es relativ gut - sie ist jetzt 16...
Was ihr ab und zu in die Quere kommt ist, wenn spontan Arbeiten vorgezogen werden ( mal eben um 4 Wochen) oder Abgabetermine vorgezogen werden-- weil dann ihre Planung nicht aufgeht und es stressig wird. Da schauen wir dann zusammen, wie sie es lösen kann-- denn sie sieht dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr...

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Nachschieb:

Beim Kurzen ( aktuell Klasse 4) haben wir mit dem besseren planen von HA schon eher angefangen als bei der Großen.

Bspw erst gestern wieder :
Er hatte gestern Reli und Mathe Geometrie und Deutsch auf.
Er hatte bis 13.30 Schule-- wir mussten um 14.15 wieder weg ( Kurs) und waren um 17 Uhr zurück.
Also ihn gefragt, was davon muss er zwangsläufig noch als HA machen und was kann er morgen erledigen ...
Er muss dann selber überlegen - damit er es lernt.
Ergebnis: Er braucht nur Deutsch machen
Weil Reli erst wieder Montag ist und Mathe Geometrie auch.

So lernt er schon mal das, was in der 5 wichtig wird-- was muss ich erledigen und was kann ich schieben, wenn die Zeit nicht reicht oder ich für Arbeiten lernen muss etc.

Ansonsten lernt er alleine und ich Frage nur, was habt ihr auf und wenn er Fragen hat, dann fragt er.
Auch für Arbeiten lernt er alleine-- und wenn er meint, dass das reicht was er gemacht hat, dann ist das so.

Bearbeitet von Elise22
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Hallo

Meine Tochter macht es mittlerweile mit 13 doch alleine.

LG

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Hallo, also als Lehrerin kann ich sagen, dass die Mädels meist ab Klasse 7/8 selbstständig sich kümmern und die Jungs ab Klasse 8/9. Wenn er mit 13 also noch Anstups braucht, ist das nicht unnormal.

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das ist Typsache.
Meine 13 jährige lernt selbständiger und auch ausreichender als der bald 16jährige. Wenn ich da nicht "Ansagen" mache und an KA-Termine erinnere, würde er das alles komplett versemmeln. Er ist eben so einer: zocken ist wichtiger und Schule ist seit einiger Zeit "kein Bock". Allerdings lasse ich mich davon nicht nerven --- ist ja für mich nur in den Kalender kucken bzw. ich mach das gerne.
Tatsächlich ist der große aber recht intelligent. -- musste bis 8. KLasse NIE(!) lernen. - Er hat also auch gar nicht "lernen gelernt" und findet das "erarbeiten" total anstrengend und mühsam und Kalender weigert er sich zu führen.
Lass dich doch nicht davon nerven? Einstellungssache. Ich hlelfe ihm lieber mit Erinnerungen, als dass das nach hinten los geht und wegen "vergessen" schlechte NOten kommen.

Bearbeitet von tr357
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Manchmal sind es auch wir Eltern, die lernen müssen...

Mein Sohn ist völlig problemlos durch die Schule gegangen, ohne von mir initiiertes Lernen, bis zum Abitur trotz G8, trotz Corona ( sind damals viele abgesprungen, von 126 in der Q1 haben nur 83 das Abitur gemacht).

Meine Tochter hingegen, kämpft seit der 8. Klasse jedes Jahr auf der Realschule um ihre Versetzung, derzeit ist ihr Realschulabschluss nicht sicher. Lernt sie ? Nein. Will sie den Abschluss? Ja. Sie " verzweifelt" an jeder 5, die sie zurück bekommt, immer, also ständig, ändert das ihr Lernverhalten ???? Nein, nein, nein. Bis jetzt hat es ja immer gereicht...
In Klasse 8 habe ich mit ihr gelernt, alles perfekt vorbereitet, Lehrer Schmidt Videos zum Thema, Arbeitsblätter ausgedruckt, Lernhefte gekauft, echt viel Zeit, viel Geld investiert. Und ? Nach 30 Minuten schaute sie ständig auf die Uhr " Wie lange muss ich noch ?" " Kann ich gehen?" So in etwa. Dann wollte sie ohne mich lernen, da hat sie nur Quatsch hingeschrieben, um so zu tun, als ob sie etwas getan hätte.
Ich bin vom Fach ( Grundschule), ich habe mir sämtliche Video von Lerncoaches für Kinder/ Jugendliche angeschaut, Angebote an meine Tochter sämtlicher Praktiken gemacht, von eingekaufter Nachhilfe, über online Angebote und weiß der Geier, nichts, nichts hat gefruchtet.

Jetzt habe ich gelernt, nämlich dass Lernen nur funktioniert, wenn jemand es wirklich will, nicht, wenn es nur " gesagt" wird, erst wenn die Überzeugung da ist, ich denke meine Tochter braucht da noch etwas Zeit, wahrscheinlich beim zweiten Mal in Klasse 10.

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Ganz ehrlich - ich kann das so gut verstehen!

Ich muss bei Felix gerade auch loslassen - mehr als erinnern, dass es sinnvoll wäre, mal wieder die Bücher in die Hand zu nehmen, kann ich nicht tun!

Bei uns geht es nicht um den Realschulabschluss - sondern "nur" um die Quali... Auch das sieht bisher zwar gut aus - aber die Tendenz ist gerade schwierig... Vermutlich jammern auf hohem Niveau... Trotzdem - wie man so doof sein kann - wenn man schon ein Jahr nach Amerika will und die Bewerbung auch schon raus ist - dass man dann nicht mal in Englisch Vokabeln lernt, erschließt sich mir nicht... Eigentlich sollte es doch selbst einem Pubertier einleuchten, dass ein gewisser Wort- und Vokabelschatz in Amerika durchaus nützlich sein könnte...

Egal - loslassen ist vermutlich das einzige, was hilft...

Liebe Grüße
Frauke

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Du hast absolut Recht damit... mit dem Loslassen lernen der Eltern. Manchmal klappt das bei mir ganz gut, manchmal hab ich das Gefühl, ich lasse mein Pubertier (13, Junge, 7. Klasse Gymnasium, eigentlich ein kluger Kopf aber null Einsicht für die Notwendigkeit des Lernens) "sehenden Auges vor die Wand fahren". Manchmal bin ich enttäuscht, dass er seinen klugen Verstand (noch nicht oder nicht mehr) einsetzt. Aber ja: Die eventuellen negativen Erfahrungen muss er aushalten lernen, um dann (so hoffe ich) in 1-2 Jahren endlich seinen Ehrgeiz wieder auszupacken.
Gerade Gespräch gehabt mit einer seiner Fachlehrerinnen für Hauptfach Latein: Die Mädchen sind jetzt zum Ende der 7. Klasse durchweg sehr ehrgeizig, fleißig und pflichtbewusst und die Jungs sind abgehängt und versuchen mit dem geringsten möglichen Aufwand durchzukommen - mehr schlecht als recht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich frag mich immer häufiger, ob das Schulsystem eher für Mädchen als für Jungs geeignet ist... die Frage hab ich mir auch schon in der Grundschule gestellt. Wo es beginnt, dass die Heftführung so wichtig ist, die ordentliche Schrift, das sich brav einfügen in das System aus Pflicht, Anspruch, Fleiß und nicht mal total anderer Meinung sein dürfen.

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3 Kinder und bei 3 Kindern war es völlig unterschiedlich. Das eine Kind wollte, konte aber nicht. Das zweite Kind konnte, wollte aber nicht. Das dritte Kind (15) lernt bisher komplett alleine, auch wenn es keine Freude daran hat.

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Hi,

das ist glaube ich wirklich je nach Kind sehr unterschiedlich...

Meine Große ist jetzt in der 10. Klasse - da schaue ich schon seit Jahren nicht mehr... Die macht das - die rockt das alleine - und wird im ersten Schritt in 2 Monaten einen sicherlich recht passablen Realschulabschluss machen und möchte danach noch Abi machen. Es kann sicherlich sein, dass sie dann in der Startphase am Gym Unterstützung braucht - aber sicher nicht im Punkt Organisation, sondern eher bei Lücken, die die ehemaligen Realschüler im Vergleich zu den "Schon-Immer-Gymnasiasten" haben.

Mein Kleiner - nun ja - bis vor 6 Monaten hätte ich gesagt, es läuft ebenfalls super. Allerdings beginnt mein Spätzünder nun mit 15 (9. Klasse) auch mit der Pubertät - und in diesem Zug ist auch hier die "Matschbirne" eingezogen... und er war vorher echt selbständig...

Normalerweise würde ich das gekonnt aussitzen - aber... der Zeitpunkt ist gerade echt doof... Auch der macht in nem guten Jahr seine mittlere Reife - und muss sich ggf. mit den jetzigen Zeugnissen schon beim Gym bewerben. Auf jeden Fall ist das jetzt allerdings schon der Stoff, den er für die ZAP braucht... Allerdings geht er nach der 10. Klasse ein Jahr in die USA (hoffentlich ist die Phase bis dahin vorbei - ansonsten - mein Beileid an die Gastfamilie...) - die Bewerbung hatten wir zum Glück schon vor dem akuten Unlust-Anfall raus...

Kurzum - Felix renne ich im Moment auch in Dauerschleife hinterher - manchmal ist es gefühlt schlimmer als in der Grundschule... Im Moment lebt er gefühlt für's Zocken und den Sport - wenigstens der Sport funktioniert noch echt gut - sonst würde er in seiner Puma-Höhle vermutlich vergammeln und Moos ansetzen.

In Puncto Schule (die er im Moment definitiv nicht so wichtig findet...) - ich erinnere und ich schubse. Mehr kann ich nicht tun - lernen muss er selber. Für beide Kinder gilt natürlich, wenn sie irgendetwas nicht verstanden haben, können sie jederzeit gerne kommen und wir tun unser bestes, um zu helfen. Auch wenn ich mir hierzu mittlerweile selbst noch einmal Lernvideos anschauen muss - neulich zum Beispiel, weil ich nicht mehr wusste, wie die Sache mit dem Logarithmus funktioniert. Aber das mache ich nur, wenn die Kinder fragen. Ich setze mich ganz bestimmt NICHT mehr bei den Hausaufgaben daneben - dazu sind sie zu groß. Und wenn ich dann auf dem Elternsprechtag erfahre, dass er in Englisch 3- steht - schriftlich 3, mündlich 2, Präsentation leider nicht abgegeben... DANN ist das so - DANN muss Sohnemann mit den Konsequenzen leben... Alles in allem war ich aber sehr positiv überrascht, dass der aktuelle Notenstand abgesehen von Englisch und Physik doch noch sehr passabel ist - da hätte ich mit wesentlich schlimmerem gerechnet...

Liebe Grüße
Frauke

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Mein Sohn ist fast 14 Jahre. Seit ca. 2 Jahren macht er alles selbstständig. Ich frage zwischendurch mal nach. Er sagt mir, wann Arbeiten geschrieben werden. Wenn er Hilfe braucht, kommt er. Ab und zu frage ich Lateinvokabeln ab. Die Noten passen und er kommt bisher gut durchs Gymnasium.

In der 5. und 6. hatte er Probleme. Auch durch die Schulschließungen. Da musste ich mehr unterstützen. Wir hatten aber nie Knatsch und fehlende Hausaufgaben sind sein Problem. Schlechte Arbeiten auch. Aber soviel Ehrgeiz hat er dann doch.

Unsere Tochter ist erst in der 3. Klasse. Da fehlt noch das Verständnis von erledigten Hausaufgaben als Vorbereitung zu Arbeiten. Da sie sich schwer tut, muss sie etwas mehr machen als ihr Bruder.